Macbeth – Inhaltsangabe/Zusammenfassung – Shakespeare

Kurze Inhaltsangabe zu Macbeth

Das Drama von William Shakespeare wurde um 1606 verfasst, 1611 in London uraufgeführt und zieht Parallelen zum historischen Ereignis in Schottland im Verlauf des 11. Jahrhunderts. Die Überlieferungen und historischen Fakten hat Shakespeare in seinem Stück entscheidend verändert und den Fokus vor allen Dingen auf das Böse und seine vielfältigen Erscheinungsformen gelegt. Macbeth ermordet den Schottenkönig Duncan aus eigenem, vorteilhaften Interesse. Den Einstieg bilden das Ende einer Schlacht und die Begegnung zwischen drei Hexen, Banquo und Macbeth. In diesem Gespräch eröffnen die Hexen Macbeth die Prophezeiung, schon bald zum zukünftigen König zu werden. In der Folge entwickelt er sich zu einem Tyrannen. Zunehmend kommt es zur Auflösung der gesamten staatlichen Ordnung. Eine allmähliche Wiederherstellung erreichen erst der Tod Macbeths und die Rückkehr des eigentlich rechtmäßigen Königs. In diesem Zusammenhang ist vom klassischen Dramen-Dreieck auszugehen und eine der gefühlsbetonten und innigen Tragödien Shakespeares.

Ausführliche Kapitelzusammenfassung zu Macbeth

1. Akt

Den Anfang dieses Dramas macht ein Auftritt von drei gespenstischen Gestalten: drei Hexen beraten darüber, wann und wo sie auf Macbeth treffen. In der Zwischenzeit führt Forres seine letzte Schlacht gemeinsam mit dem königlichen Gefolge von Duncan. Die Schlacht wird gegen den Norweger König Sweno geführt, der Unterstützung von den Rebellen aus dem Macdonwald erhält. Der aktuelle König Duncan erhält die Nachricht über Macbeth Sieg gegen Macdonwald und dem Komplott im Verlauf der Rebellion von Thane of Cawdor. Nach der Schlacht um den Sieg der Schotten verkündet Duncan, die Übertragung aller Rechte des Verräters. Das eigentliche historische Vorbild Macbeths ist der einstiger Herrscher über Schottland: Mac Bethad mac Findlàich.

Duncan ist der zu dieser Zeit der rechtmäßige König von Schottland. Seine Söhne sind sein Nachfolger Malcom und der jüngere Donalbain. Die Thānes – die Fürsten – nehmen immer neue Formen im Zuge der Handlung an. Macduff gehört als Thane of Five zu den gefährlichsten Widersachern von Macbeth.

Macbeth macht sich gemeinsam mit Banquo auf den Rückweg und trifft auf die drei Hexen, die ihm wiederum verkünden, er würde schon bald zu Königswürden kommen. Macbeth entgegnet mit Verwirrung. Doch fällt die erste schicksalhafte Entwicklung kurz darauf: Die Verkündigung der Entscheidung des Königs. Macbeth wird zum Thane of Cawdor ernannt. So hat sich für Macbeth bereits der erste Teil seiner Prophezeiung erfüllt: Gedanklich spielt er bereits damit, den alten König endlich abzulösen und seine Macht entscheidend zu entwickeln. Seine Lady ist von den ehrgeizigen Plänen der Hexen überwältigt, ist sich jedoch zugleich bewusst, dass Macbeth den Thron von Duncan nicht auf legalem Weg besteigen wird. Sie plant den Mord an Duncan, noch bevor Macbeth auf Burg Inverness eintreffen wird. Macbeth willigt ein und sie beginnen mit den Vorbereitungen für den folgenreichen Mord. Duncan und sein Gefolge treffen nichtsahnend als Gäste in Inverness ein.

2. Akt

Banquo und sein Sohn Fleance treffen im dunklen Burghof auf Macbeth. Banquo gesteht, dass ihn die Hexen noch im Traum heimsuchen. Macbeth jedoch behauptet, er denke gar nicht mehr daran und verspricht Banquo, zu einem späteren Zeitpunkt mit ihm zu reden. Sie verabschieden sich. Im letzten Augenblick erscheint ein schwebender und blutbefleckter Dolch vor den Augen von Macbeth. Dieser deutet die Waffe als Zeichen für seine Tat.

Mit seiner Frau hat er den Glockenschlag als Signal vereinbart. Lady Macbeth hat die Waffen des Königs mit Schlafmittel betäubt und findet auf ihrem Weg den völlig verwirrten Macbeth vor. Dieser trägt immer noch die Mordwaffen bei sich und möchte die blutüberströmte Leiche des Königs nicht ein zweites Mal sehen. Lady Macbeth übernimmt jetzt die Handlung und kehrt zum Burgtor zurück. Sie reinigt Ihre Hände vom Blut und legt die Nachtgewänder an. In der Zwischenzeit ist der Turmwächter Macduff wach geworden und klopft den angeblich schlafenden Macbeth aus dem Bett. Er lässt sich gemeinsam mit Macbeth zu den Gemächern des Königs führen, und findet diesen Tod in seinem Bett. Macbeth verweist auf die zwei Kammerdiener als die vermutlichen Mörder des Königs. Das Misstrauen von Macduff ist daraufhin geweckt und er beschließt gemeinsam mit den Söhnen des Königs nach England zu fliehen. Auch sie haben Angst, schon bald Opfer der Verschwörung zu werden.

3.Akt

Da König Duncan nun tot ist und seine Söhne als mutmaßliche Täter flüchteten, rückt als sein Nachfolger Macbeth auf den Thron. Macbeth ist sich seiner Sache nicht sicher und fürchtet um seine aktuelle Position, schließlich weiß Banquo um die Prophezeiung der Hexen. Auch Banquo soll nun sterben. Er lässt seinen ehemaligen Kameraden ermorden. Im Nachgang möchte er auch dessen Sohn ermorden lassen. Doch misslingt dieses Vorhaben. Bei einem abendlichen Bankett erscheint der Geist Banquos. Macbeth schreckt aus seinem Thron zurück und zeigt der Gesellschaft ein höchst merkwürdiges Verhalten. Die Veranstaltung muss letztendlich abgebrochen werden, da die Halluzinationen von Macbeth weiter zunehmen. Dieser entschließt, die drei Hexen ein weiteres Mal aufzusuchen, um diese über seine nahende Zukunft zu befragen.

4. Akt

Sie befinden sich in einer Grotte, wo sie einen Zaubertrank brauen nach den Worten: Something wicked this way comes/ etwas Übles kommt des Weges. Die Hexen beschwören im gleichen Moment drei verschiedene Erscheinungen. In der ersten Erscheinungen tritt ein bewaffnetes Haupt auf: Dieses Zeichen rät Macbeth, fortan achtsam zu sein. Die zweite Erscheinung verweist auf ein blutiges Kind – so kann ihm kein Mensch, der von einer Mutter geboren wurde, jemals Leid zufügen. Die dritte Erscheinung: ein gekröntes Kind mit einem Baum in der Hand – die Hexen verweisen auf den Wald von Birnam nach Dunsinane. Immer wenn Macbeth an diesen Ort zurückkehrt, kann ihm nichts geschehen. Mit diesen Erscheinungen greift Shakespeare zu den klassischen stilistischen Mitteln in einem Drama den Symbolen, diese verleihen dem späteren verlauf eine sinnhafte Verstrickung und treiben den Wahnsinn Macbeths weiter voran.

Mit weiteren Erscheinungen der Figuren, die alle als seine augenscheinlichen Nachfahren gekleidet sind, verschwinden die Hexen in der dunklen Nacht. Im nächsten Moment tritt Lennox auf und berichtet, dass Macduff nach England geflohen ist. Er möchte ein Rebellionsheer gegen Macbeth zusammenstellen und ihn in die Knie zwingen. In der Zwischenzeit lässt Macbeth die gesamte Familie von Macduff umbringen. Nun ist es so weit und er zieht gegen Macbeth in den Krieg. Die Erscheinungen der Hexen sind metaphorisch zu sehen und treiben Macbeth immer weiter in sein persönliches Unheil und in sein herannahendes Ende.

5. Akt

Auf seiner Burg Dunsinane hat sich Macbeth mittlerweile zu einem wahren Tyrannen entwickelt. Seine Frau schlafwandelt und ist von Albträumen geplagt. Diese Zustände steigern sich bis zu ihrem Selbstmord. Sie kann nicht damit leben, einen verwirrten Tyrannen aus ihrem Mann gemacht zu haben und den Mord von Duncan auf dem Gewissen zu haben. Macbeth realisiert, dass er seine engsten Vertrauten und Freunde entweder gestorben oder geflohen sind.

Die herannahenden Truppen verstecken sich hinter Ästen und Büschen und Macbeth erkennt in dem näher aufrückenden Wald die Prophezeiungen der Hexen. Niemand vermag es, sich dem König wirklich zu stellen, bis sich Macduff auf einen Zweikampf mit Macbeth einlässt. Der Tyrann äußert im nächsten Schritt, dass kein Mensch, der von einer Frau geboren wurde, ihm etwas anhaben kann. Er liegt damit richtig, doch Macduff wurde nicht auf natürliche Weise geboren, sondern im Zuge eines Kaiserschnitts aus dem Bauch seiner Mutter geschnitten. Im Zweikampf stirbt Macbeth und der rechtmäßige Nachfolger Malcom – Sohn des Königs Duncan – wird der neue König.

Shakespeare entzückt wie in seinen anderen Stücken mit seinem Wortreichtum und setzt auf zahlreiche klassische stilistische Mittel. Von den eingängigen Monologen Macbeths zu Beginn des Stückes über die überwiegend in Blankvers gehaltenen Dialoge im Verlauf bis hin zu den Hexen, die in klassischem Tetrameter ihre Prophezeiungen an Macbeth weitergeben. Diese sprachlichen Eigenschaften machen Macbeth zu einem Dramen, das erst auf der Theaterbühne zur vollen Entfaltung kommt.

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