Dantons Tod – Inhaltsangabe | Zusammenfassung – Georg Büchner

Kurze Inhaltsangabe zu Dantons Tod

Es handelt sich bei diesem Stück um ein Drama in vier Akten. Georg Büchner hat Dantons Tod von Januar bis Februar 1835 verfasst. Sieben Jahre später wurde es im Belle Alliance Theater in Berlin uraufgeführt. Die Handlung selbst ist auf den 24. März bis zum 5. April 1794 zurückdatiert. Darüber hinaus handelt es sich um Büchners einziges Drama, das noch zu Lebzeiten veröffentlicht wurde. Die Handlung dieses Stückes verweist auf die französische Revolution und gibt dem Leser einen direkten Einblick auf die Ereignisse und die Erlebnisse der Menschen zu dieser Zeit. Um das Drama wirklich verstehen zu können, ist es zwingend notwendig, einen Blick auf den Konflikt der politischen Fraktionen zu werfen.

Ausführliche Zusammenfassung der Kapitel von Dantons Tod

Danton und Julie führen Gespräche über die Revolution

Die Handlung beginnt mit einer Szene zwischen Danton und seiner Frau Julie. Beide Akteure sitzen gemeinsam an einem Spieltisch und unterhalten sich in diesem Spielsalon mit einem Abgeordneten. Das Thema ist klar umrissen: Es geht um die Revolution. Danton, aber auch Desmoulins können die Wirren dieser Zeit, Gewalt und Terror nicht mehr aushalten und möchte dagegen vorgehen. Im Volk herrscht großer Unwillen über die derzeitigen Verhältnisse. Das Problem der Armut breitet sich immer weiter aus. Dantons Gegner steht fest: Es ist Robespierre.

Dantons Widersacher Robespierre

Eben dieser Robespierre ergreift auch das Wort bei einer Versammlung und möchte alle Anwesenden überzeugen, dass die Jakobiner die eigentlichen Vertreter des Volkes sind. Er ist der Meinung, dass jeder Volksfeind beseitigt werden muss. Seiner Meinung nach stellt sich auch sein Gegenspieler Danton gegen ihn und soll nun weichen. Er sieht in seiner Person den Verlauf der ganzen Revolution bedroht und möchte ihn aus diesem Grund aus dem Weg räumen. Darüber hinaus gibt er an, dass Danton sich doch eigentlich nur für Frauen und Spiele interessiere.

Der teuflische Plan und Dantons Todessehnsucht

Die Pläne von Robespierre kommen durch Freunde an das Ohr von Danton. Danton ist zu diesem Zeitpunkt noch voller Vertrauen, dass der Konvent ihn schützt und ihm nichts antun wird. Seine Freunde und auch Camille können seine Zuversicht und sein Vertrauen nicht teilen und hecken Strategien einer Flucht aus. Danton möchte von diesen Plänen nichts hören. Ganz im Gegenteil: Seine eigenen Schuldgefühle, die auf die Revolution zurückgehen, wachsen ins Unermessliche. In diesem Zusammenhang ist er der Sehnsucht nach dem Tod immer näher. Seine Ängste und Befürchtungen vertraut er dann seiner Frau Julie an.

Dantons Festnahme durch die Bürgerwehr

In der nächsten Episode ist Dantons Haus von Bürger-Soldaten umstellt. Sie möchten ihn an Ort und Stelle festnehmen. Robespierre selbst verteidigt vor dem Konvent die Festnahme. Der Konvent ist immer noch geteilter Meinung, auch wenn es letztendlich Robespierre gelingt, das Vorhaben durchzusetzen. Danton wird dann im Palais Luxembourg der Prozess gemacht. Man hatte dieses öffentliche Gebäude im Handumdrehen zum Gefängnis auserkoren. Danton trifft an diesem Ort auf die anderen Revolutionäre, aber auch auf seine Anhänger. Es folgen im Palais Gespräche über den Sinn des Lebens und über Gott.

Der manipulierte Prozess

Direkt vor der Anklage agieren die Ankläger Fouquier Tinville und Hermann gegen Danton. Sie bestechen die Geschworenen und manipulieren die Auswahl der Personen. Auf diese Weise möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dass Danton auf jeden Fall verurteilt wird. Danton wiederum vorurteilt dieses Tribunal, das einstig gegründet wurde, um Unschuldige zu retten. Nun soll dieses Tribunal einen Mord begehen. Mit der Forderung, vor den einzelnen Ausschüssen gehört zu werden, realisieren Dantons Feinde, dass er sehr viele Anhänger und Sympathisanten hat.

Die nächste Intrige wird geschmiedet, indem man versucht, Danton eine Verschwörung anzuhängen. Sie bewegen einen angetrunkenen Gefangenen zu einer Falschaussage. Daraufhin kippt die Stimmung, das nutzen wiederum seine Feinde, um ihm schnell den Prozess zu machen. Danton und alle seine Anhänger werden zum Tode verurteilt.

Der Schuldspruch und das Todesurteil für Danton

Dantons Frau Julie kann diesen Schuldspruch und den damit verbundenen Tod ihres Mannes nicht ertragen und nimmt sich im eigenen Haus das Leben. Auch sein Freund Camille soll mit Danton hingerichtet werden. Camilles Frau Lucile kann ebenso wenig wie Julie diesen Schuldspruch ertragen. Sie rennt durch die Straßen und lässt den König hochleben – wohlwissend, dass dies ihr Schuldspruch und ihr Todesurteil ist. Im nächsten Augenblick sieht man, wie Lucile von der Bürgerwehr festgenommen wird.

Das System der Tyrannei und die Revolution

In diesem Drama wird einmal mehr deutlich, was passiert, wenn man sich gegen die Tyrannei auflehnt. Die Revolution ging vor allen Dingen gegen das absolutistische System eines Königs vor. Dieses System basierte auf Gewalt und Terror. Die Folgen und Auswirkungen der Tyrannei lassen sich in nahezu jedem Akt dieses Stückes deutlich erkennen. Georg Büchner selbst wurde erst 20 Jahre nach der eigentlichen Hinrichtung des wirklichen Dantons geboren. Auf die Restaurierung des Wiener Kongresses und die damit zusammenhängende Beschwichtigung revolutionärer Verhältnisse wurde auch die Revolution in der Literatur verboten. Grund dafür war vielmehr das Pochen der Autoren auf ihre ureigenen, demokratischen Rechte. Gerade in Hessen, in Darmstadt hatte man es damals mit einem Großherzogtum zu tun, das die sozialen Unterschiede sehr eklatant deutlich machte. So sind es vielmehr aktuelle Ergebnisse, die Büchner in seinem Werk verarbeitet.

Verbundenheit über den Tod hinaus

Das Werk endet mit Gesprächen zwischen Danton und seinem Freund Camille Desmoulins, die sich über Tod und Leben austauscht. Dantons Frau hatte ihm kurz vor seinem Ableben ihre Verbundenheit über den Tod hinaus versprochen. In einem Akt der Liebe stirbt sie einen eher sanften Tod und ist immer noch stark genug für ihren Mann. Sie möchte Danton auf seinem schwersten Wege begleiten. Als nun alle zum Schafott geführt werden, ist ein besonders schaulustiges und spöttisches Volk zu beobachten. In diesem vierten Akt sind die meisten Abweichungen von den historischen Quellen zu beobachten. Vielmehr scheint sich Büchner an Shakespeare zu orientieren, da dieses Ende den zum Teil tragischen Schlüssen des britischen Autors sehr ähnelt.

Danton – der Protagonist dieses Stückes

Der Protagonist dieses Stückes ist Danton –  mit vollem Namen Georg Danton. Er ist eine selbstsichere Persönlichkeit und erfährt erste Risse, als einige Details einer doch recht dunklen Vergangenheit ans Tageslicht gelangen. Hier ist vor allen Dingen der Auftrag der Septembermorde zu nennen. Danton selbst ist als damaliger Justizminister für dieses Vergehen verantwortlich. Damals wurden Aristokraten und Gegner der Republik zum Tode verurteilt und exekutiert. Betrachtet man diesen ganzen Fall aus rechtlicher Perspektive, trifft Danton keine Schuld. Doch die Realität sieht anders aus. Er gibt sich die gesamte moralische Schuld an diesem Fall.

Robespierre sieht Gewalt als legitimes Mittel

Robespierre tritt in diesem Stück als tugendhafter Mann auf, denn er greift die Bedürfnisse des Volkes auf. Er bezeichnet sich selbst als unbestechlich. Dies ist wohl auch ein Grund, warum er Dantons Hingabe für das Spiel und die Frauen anprangert. Er möchte sich vor dem Volk als tugendhafter Mensch darstellen. Seine Gegner und Revolutionäre bezeichnen sein politisches Streben jedoch als Terror. Für ihn sind der Schrecken und Gewalt nur ein legitimes Mittel, um seine eigenen Pläne und Ideen zu verwirklichen.

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