Charakterisierung Eva „Jugend ohne Gott“

 

Charakterisierung von Eva
Welche Figur entwickelt sich am meisten?

Eva ist ein 15 jähriges Mädchen (Die Jungen sind „dreizehn“ S.41 und sie ist „zwei Jahre älter“ S.41). Sie ist „groß und schlank“ (S.41) und ihre Haare sind „braunblond“ (S.65). Sie ist Waise (S.68) und hat bei einer Pflegefamilie gelebt (S.68). Doch der Vater hat sexuell belästigt (S.68) und ihre Pflegemutter hat sie ständig geohrfeigt (S.68). Um von dort auszureißen hat sie Geld gestohlen und ist daraufhin in eine Besserungsanstalt gekommen (S.68), aus der sie ausgebrochen ist (S.68). All diese Umstände führten zu ihrem jetzigen Charakter: Sie ist rücksichtslos, skrupellos und hemmungslos, was sich an mehreren Beispielen belegen läßt. Zum einen, weil sie mit ihrer Räuberbande eine alte, blinde Frau überfällt (S.42), bewirft den Z mit einem Stein, der ihn das Leben hätte kosten können (S.65) und sie nutzt den Z aus, um dadurch im Zeltlager Dinge klauen zu können (S.104/68). Dies zeigt auch, dass sie sehr kriminell ist, was sich auch noch daran belegen lässt, dass sie in der Drogerie im Dorf ein Parfum geklaut hat (S.67) und da sie die Hälfte der Wäsche der Mädchengruppe auf dem Schloss geklaut hat (S.42). Da sie schon sehr früh sexuelle Erfahrungen hat, ist sie auch noch skrupelloser und hemmungsloser geworden (S.66). Da sie von vielen ausgestoßen ist, fragt sie den Z auch, ob er sie für ein „verdorbenes Mädchen“ hält (S.67). Sie übernimmt auch gerne eine Führerposition, da sie die Führung der Räuberbande übernimmt (S.42). Jedoch scheint sie diese Leben nicht zu wollen. So ist sie die einzige, die die Wahrheitsliebe des Lehrers würdigt. Sie lässt sich davon beeinflussen und sagt selbst die Wahrheit, obwohl sie sich damit selbst belastet.

Die Figur des Lehrers entwickelt sich am meisten. Die Grundlegende Veränderung besteht darin, dass er zu Beginn des Romans sagt, dass er an den Teufel glaubt, aber nicht an Gott (S.57), während er schließlich feststellt: „Die Zeit an der ich an keinen Gott glaubte ist vorbei. heute glaube ich an ihn“ (S.94). Diese Erkenntnis führt nun zu weiteren Veränderungen. Während er am Anfang des Romans hauptsächlich seine eigenen finanziellen Interessen vertrat (er ist glücklich, weil er einen Pensionsanspruch hat (S.11) und er handelte nicht gegen den Faschismus, weil er nicht „sein Brot verlieren“ wollte (S.23)) und sich nicht traute etwas aktiv zu unternehmen („was vermag der einzelne gegen alle?“ S.13), hat sich dies geändert. Als er im Gericht gesteht, dass er das Kästchen aufgebrochen hat, ist er sich bewußt, dass er daraufhin seine Stelle und seine Pensionsansprüche verlieren wird (S.101). Außerdem handelt er aktiv, indem er beginnt den richtigen Mörder zu stellen, um Eva zu retten („Ich weiß nur, dass ich ihr helfen möchte“ S.123). Er ändert auch seine gesamt Einstellung zum Faschismus, so dass er am Geburtstag des Oberplebejers alle Anhänger, zu denen er früher auch zähle, als Schwachsinnige und Lügner bezeichnet (S.112). Er hat also sein Leben radikal zum Besseren geändert. Aus diesem Grunde glaube ich, dass sich die Figur des Lehrers am meisten entwickelt.
 

3 comments… add one
  • ich brauche hilfe bei einer charakteriesierung des lehrers
    kann mir jemand villeicht helfen ????
    wenn ja möglichst schnell danke

    Lg denise

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  • Wie schon oben genannt, ist er die Hauptperson , die alles aus einer Ich-Perspektive erzählt. Dieser 34-jähriger Mann lebt in einem autoritären Staat und unterrichtet in einem Gymnasium Geschichte und Geographie. Er hasst die Nationalsozialisten und er kann seine Generation nicht verstehen, die so wild auf Zerstörung und Blutrünstigkeit, kurz gesagt : auf den „KRIEG“, ist. Doch er versucht jede als oppositionell deutbare Handlung zu vermeiden, denn das könnte ihm nur Ärger bringen und ist strafbar. Aber beim Korrigieren eines Aufsatzes des Schülers N., liest er den Satz : „Alle Neger sind hinterlistig, feig und faul“ . Da er diese Aussage nicht als falsch anerkennen darf, denn „ das Radio behauptet etwas anderes“ , gibt er beim Austeilen der Hefte nur eine Bemerkung ab , dass auch Neger Menschen seien. Das zeigt, dass er in seinem Denken an fundamentalen humanen Grundsätzen festhält. Doch er kommt dadurch in Konflikt mit seinen Schülern und deren Eltern, die Anhänger des herrschenden rassistischen und militaristischen Regimes sind. Er meldet sich beim Direktor Phillipus , wo er zuhören bekommt : „ … es ist meine Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass sich derlei nicht wiederholt. Sie vergessen das geheime Rundschreiben 5679u/33! Wir müssen von der Jugend alles fernhalten, was nur in irgendeiner Weise ihre zukünftigen militärischen Fähigkeiten beeinträchtigen könnte – das heißt :wir müssen sie moralisch zum Krieg erziehen. Punkt!“ Ab diesem Moment verschlechtert sich seine Beziehung zu seinen Schülern immer mehr und er bekommt den Spitznamen „Neger“. Er kann seine Gefühle in seinen Gedanken gegenüber der Jugend nicht verheimlichen : „Alles Denken ist ihnen verhasst. Sie pfeifen auf den Menschen. Sie wollen Maschinen sein ,Schrauben Räder, Kolben, Riemen- doch noch lieber als Maschinen wären sie Munition: Bomben, Schrapnells, Granaten. Wie gerne würden sie krepieren auf irgendeinem Feld! Der Name auf einem Kriegerdenkmal ist der Traum ihrer Pubertät.“
    Der einzige Mensch , der den Lehrer versteht und mit dem er offen reden kann ist Julius Cäsar, ein ehemaliger Kollege. Genau der ließ den Stichsatz : „Die Erde dreht sich in das Zeichen der Fische hinein“, fallen .
    Der Lehrer ist ohne Bekenntnis, denn er kann nicht an einen Gott glauben , der soviel Schlimmes zu lässt. Doch während der Geschichte ändert sich die Art und Weise des Denkens und Empfindens des Lehrers. Der Roman beschreibt seinen Weg zu Gott, einen Weg, der vom Unglauben über die Annahme eines schrecklichen, ungerechten Allmächtigen, dessen Pläne durchkreuzt werden müssten, zu der Erkenntnis führt, dass Gott die Wahrheit und Gerechtigkeit sei, auf die die Menschen vertrauen könnten . In der selben Zeit geht in dem Lehrer auch eine moralische Wandlung vor sich. Während er anfangs isoliert in Resignation und Menschenhass verharrt und jeder Kritik des herrschenden Regimes und seiner Propaganda aus dem Wege zu gehen versucht, kommt er schließlich , nachdem ihn die Erkenntnis des eigenen Versagens und der Verstrickung in Schuld in eine Krise gestürzt hat, zu dem Entschluss , die Wahrheit zu sagen ohne Rücksicht auf Nachteile für sich selbst.
     
    Er empfindet das herrschende Regime auch nicht mehr als Bedrohung gegen , die jeder Widerstand sinnlos ist, sondern er fühlt sich viel mehr nun über die Bedrohung erhaben, und die Herrschenden,, von denen sie ausgeht erscheinen ihm lächerlich.
    Mit dieser Einstellung imponiert er Eva, die ihn als Vorbild nimmt und auch die Wahrheit sagt. Der Ich-Erzähler baut auch eine Beziehung zu dem Mädchen auf .Er beobachtet sie nachts , als sie sich mit Z. trifft.( „Das Mädel ist nackt……“, „Sie gefällt mir immer mehr“, „Ihre Augen möchte ich sehen“.) Durch diese Aussagen entsteht so eine Art Liebeserklärung ,
    „ mitten im Zeitalter der Fische.“
    Später, nach dem Prozess, kommen im noch mal herbstliche Liebesgedanken. Er möchte ihr Sachen kaufen , damit sie nicht mehr frieren muss , er möchte dass es ihr gut geht. „Mitleid töte jede Liebe“, heißt es. Die Volksweisheit trifft auf Horvaths Figuren hier jedoch nicht zu , denn der Lehrer sagt: „ Aber nun liebe ich anders!“
    Eine Sache , die ich noch zur Charakteristik des Lehrers sagen wollte ist, dass wenn man das Verhältnis des Ich-Erzählers und des Mörders, des Schülers T. prüft, so ergibt sich aufgrund eines überaus dichten Verweisungsnetzes folgender Befund :die seltsam eindimensionale Figur des T. ist nichts anderes als ein Doppelgänger des Lehrers, eine Projektion seiner bösen, zu bestrafenden Ich-Anteile, während der Lehrer und T. zusammen auch eine Projektion ihres Autors Horvath bilden.(„……..Sie vergessen den Henker , Herr Lehrer- den Henker, der den Mörder um Verzeihung bittet. In jener geheimnisvollen Stunde, da eine Schuld getilgt wird, verschmilzt der Henker mit dem Mörder zu einem Wesen, der Mörder geht gewissermaßen im Henker auf ……“)
    Meiner Meinung nach ist die Person des Lehrers sehr interessant und man kann sehr viel von ihr lernen. Eigentlich ist der ganze Roman in der Art von einem „Selbstgericht des Lehrers, des geistigen Mörders“ geschrieben, und zeigt uns wie sehr wir uns verändern können, und dass wir immer für das kämpfen sollten, an was wir glauben.

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  • Hey ich brauche eine Charackteriesirung von dem N. in der Geschichte… Kann mir vielleicht jemand helfen? 
    Lg 

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