Interpretation von Kurzgeschichte „Das Brot“ von Wolfgang Borchert

In der Kurzgeschichte „Das Brot“ von Wolfgang Borchert,

erschienen 1946, geht es um ein altes Ehepaar, dass ihr Beziehungsproblem verleugnet.

Die Kurzgeschichte fängt unmittelbar damit an, dass die Frau um halb 3 Uhr morgens aufwacht. Sie bemerkt, dass ihr Mann nicht mehr neben ihr im Bett liegt und hört etwas aus der Küche. Als sie nachschaut, sieht sie ihren Mann und das Brot mit den Krümeln auf dem Tisch. Der Mann entgegnet, er habe etwas aus der Küche gehört. Obwohl die Frau weiß, dass er lügt, hilft sie ihm aus der unangenehmen Situation heraus. Später liegen sie zusammen im Bett und sie hört, wie er langsam und leise kaut. Am nächsten Abend gibt die Frau ihrem Mann eine Scheibe Brot von ihr. Dem Mann ist es unangenehm, aber er nimmt das Brot an.

Der Autor schreibt die Kurzgeschichte in der Er/Sie- Form. Sein Standort ist allwissend, denn er beschreibt die Gefühle und Gedanken der Personen (Z.22-24 „Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen langsam an ihr hochkroch.“ und Z30-35).
Das Erzählverhalten ist personal. Der Autor gibt keine Hinweise auf das Geschehen und ist ebenso neutral. Er betrachtet die Handlung von oben und stellt sich selbst in den Hintergrund, sodass der Leser sich sein eigenes Bild von der Kurzgeschichte machen kann.
Die Frau steht mitten in der Nacht auf, weil sie von Geräuschen aus der Küche geweckt wurde. Als sie in der Küche steht, sieht sie nicht nur ihren Mann im Nachthemd, sondern auch alles Anzeichen dafür, dass er heimlich Brot gegessen hat (Z.1-22). In diesem Abschnitt vermittelt der Autor dem Leser das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein.
Die Frau sieht von der Tat ihres Mannes hinweg und erwähnt, dass sie etwas gehört habe. Der Mann bestätigt es mehrmals und nimmt dies als Ausrede dafür, dass er um halb 3 Uhr morgens in der Küche steht. Die Frau versucht ihn aus dieser unbequemen Lage herauszuhelfen und bittet den Mann wieder ins Bett zu gehen. Sie weiß, dass er sie anlügt, aber es ist ihr peinlich, dass sie ihn erwischt hat. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, denn sie war sehr enttäuscht (Z.39-41).
In Zeile 55-58 schaltet sie das Licht aus. Auch dies ist eine Handlung, die die Frau nur macht, damit sie sich nicht mit ihrem Mann auseinandersetzten muss. Sie versucht ihn zu beruhigen, indem sie immer wieder sagt, dass die Geräusche wohl von draußen kommen. Im Bett tut sie so, als würde sie schlafen und atmet absichtlich tief und gleichmäßig. Sie will nicht, dass ihr Mann merkt, dass sie sein Kauen ganz deutlich hört.
Am nächsten Abend gibt sie ihm eine Scheibe Brot von ihr. Erst weigert er sich 4 Scheiben zu essen, aber die Frau lügt ihn an und versichert ihm, dass sie abends nicht vie Brot verträgt. In Zeile 93-95 verdeutlicht, wie unangenehm es für den Mann ist, denn er beugt sich tief über den Teller. Die Frau blieb erst noch im Dunkeln stehen (Z.90), aber dann setzt sie sich an den Tisch unter die Lampe. Dies ist das Zeichen, dass sie ihm verzeiht. Sie schenkte ihm eine Scheibe Brot (.Z.89 „Du kannst ruhig vier essen.“), damit er in der Nacht keinen Hunger mehr hat und er sie nicht mehr anlügt. Dies ist der Appell der Frau. Ihr Ausdruck ist dem Appell sehr ähnlich, denn sie findet es sehr enttäuschend, dass ihr Mann sie nach all den Ehejahren hintergeht. Die Darstellung ist die Tatsache, dass sie ihm eine Scheibe Brot mehr gibt, als er sonst essen durfte.

Die Kurzgeschichte von Borchert ist einfach und direkt. Die Nachkriegszeit war für viele Menschen eine schwere Zeit. Das Ehepaar in „Das Brot“ durchleidet ein großes Beziehungsproblem. Die Frau ignoriert ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse nur um ihren Mann in ein besseres Licht zu stellen. Die verbale Kommunikation wir völlig vernachlässigt. Stattdessen werden durch non- verbale Handlungen Zeichen gesetzt, was man von der Situation hält. Doch so kann es auf Dauer nicht weitergehen, denn es ist wichtig über Gefühle und Wünsche zu reden. Auch das Streiten und Diskutieren ist ein wichtiger Bestandteil einer Beziehung.

18 comments… add one
  • echt gute ideen mit drin!
    aber werden interpretationen nicht immer im präteritum geschrieben?

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    • nein Interpretationen schreibt man im Präsens!

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  • Nein, nein, Interpretationen werden immer im Präsens geschrieben, denn du interpretierst und schreibst deinen eigenen Standpunkt gerade in dem Moment, da kannst du es schlecht im Präteritum festhalten. 😉

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  • Ich habe zu morgen eine textanalyse für diese kurzgeschichte auf und das hat mir sehr geholfen ich brauch nix abschreiben jetzt kommen mir mehr ideen wie ich es schreiben kann .Durch diesen text hab ich mehr gelernt als in der schule xD DANKEEEEEEEEEEEE

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  • ich finde diesen text gut aber was ist nochma eine analyse?

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  • schreibt man eine analyse und eine interpretation zusammen oder sind das zwei verschiedene texte???

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    • Eine Interpretation beruht auf einer Analyse: bevor ich interpretiere, sollte ich zunächst den Text genau beschreiben/analysieren; das bewahrt mich vor Fehlinterpretationen und davor, vom Text abzuweichen und ihn etwas hineinzuphantasieren, was gar nicht da steht.

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  • FInd die ganz ok

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  • hallo ich habe etwas nicht verstanden….. Die Frau blieb erst noch im Dunkeln stehen (Z.90), aber dann setzt sie sich an den Tisch unter die Lampe. Dies ist das Zeichen, dass sie ihm verzeiht.

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  • ich finde die interpretation auch gut. nur mir fehlt da ein wenig die einleitung und die interpretationshypothese, denn hier wird direkt mit der inhaltsangabe angefangen.

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  • gute interpretation, aber mit fehlt der bezug zu heute… 🙂

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  • Moin,
    Ich habe da so ein Problem mit meiner Henschel in Bezúg auf Wolgang Borchert.Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen?
    Würd mich freuen

    Bill

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  •  Das war gut danke wir schrieben morgen ( 9.12.201) eine Arbeit darüber jetz wissen wir alles danke!!!!

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  • Werden bei einer Interpretation nicht auch die Sprache, der Satzbau und die Wortwahl untersucht und interpretiert? Wo bleiben diese Punkte?
    Sara

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  • in der 3. Zeile von unten fehlt der Buchstabe "d" nach dem (wir) !

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  • Du bist meine Rettung. Wir müssen die in der HA interpretieren jetzt hab ich schon Ideen.

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  • Wir haben zu morgen eine Hausaufgabe zu dieser Kurzgeschichte auf … nachdem ich diese Interpretation gelesen habe kommen mir sooo viele eigene Ideen … dankööööööööööö

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  • das hätte viel ausführlicher sein können die Punkte sind meist nur angerissen und nicht zu ende gedacht, man hätte in diese Geschichte eindeutig mehr interpretieren können. Außerdem werden im Schluss Punkte genannt, die im Hauptteil nicht erwähnt werden (Nachkriegszeit), das darf man nicht machen, der Schluss ist dazu da um noch einmal Rückbezug zu seiner Deutungshypothese zu nehmen, man darf hierbei keine neuen Punkte einbringen.

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